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Schlaftabletten

Frau schläft nach Einnahme von Schlaftabletten

Die Einnahme von Schlaftabletten variiert sehr stark. Ausschlaggebend für diese Varianz sind die enthaltenen Wirkstoffe sowie die Dosierung.

Ein ruhiger und ausgewogener Schlaf ist für den menschlichen Körper unabdingbar. Während der Nacht laufen unzählige Prozesse ab. Der Körper regeneriert sich, während er Erlebtes parallel dazu verarbeitet. Doch was tun, wenn das Schlafen schwer fällt und die dringend benötigte Ruhe nicht einkehren will? In vielen Fällen hilft dann nur noch der Griff zu Schlafmitteln. Ab welchem Punkt sind Schlaftabletten sinnvoll, wie wirken diese und was gibt es dabei zu beachten?

Wie wirken Schlaftabletten?

Um zu verstehen, wie Schlaftabletten wirken, gilt es zunächst die Funktionen des Körpers zu begutachten. Um nachts in den Schlaf zu finden, müssen viele Körperfunktionen reduziert werden. Ein ruhiger Schlaf ist generell nur dann möglich, wenn der Organismus in der Lage ist, den Herzschlag zu reduzieren, die Muskulatur zu entspannen und die Gehirnaktivitäten zu senken. Unterschiedliche Wirkstoffe wie Zolpidem oder Benzodiazepine sind in der Lage, Vorgänge im Gehirn zu blockieren oder in Gang zu setzen. Auf diese Weise wird dem Gehirn eine Müdigkeit und innere Ruhe suggeriert, wodurch die Körperfunktionen reduziert werden und das Einschlafen ermöglicht wird. Sogenannte Rezeptorblocker wie Antihistamine schwächen stattdessen Botenstoffe ab, die uns von Einschlafen abhalten. Darüber hinaus gibt es aber auch natürliche Wirkstoffe wie Baldrian oder Lavendel, die beruhigend auf Körper und Geist wirken. Durch diese künstlich herbeigeführte Ruhe kann das Ein- sowie Durchschlafen auf unterschiedlichste Art und Weise eingeleitet werden.

Welche Arten von Schlaftabletten gibt es?

Primär lassen sich Schlaftabletten zunächst in rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente unterteilen. Ausschlaggebend für diese Differenzierung sind die enthaltenen Wirkstoffe. Schlaftabletten wie LUVASED oder Baldiparan basieren meist auf pflanzlichen Bestandteilen wie Johanniskraut oder Baldrian und sind rezeptfrei erhältlich. In ihrer Wirkungsweise zeichnen sie sich in erster Linie dadurch aus, dass sie beruhigend auf Körper und Geist wirken. Sie werden häufig bei leichten Schlafstörungen eingesetzt, da sie auch über einen längeren Zeitraum gut verträglich sind und kaum Nebenwirkungen erzeugen.

Ebenfalls rezeptfrei sind Schlafmittel auf Basis von Doxylamin sowie Diphenhydramin. Diese sogenannten Antihistaminika sind die effektivsten rezeptfreien Schlafmittel. Sie sorgen dafür, dass der körpereigene Botenstoff Histamin an Wirkung verliert. Histamin ist für viele Vorgänge im Organismus verantwortlich. Unter anderem kann er im Zusammenspiel mit Rezeptoren im Gehirn für eine gesteigerte Aufmerksamkeit sorgen. In der Folge empfindet der Körper weniger Müdigkeit. Durch die Anwendung von Antihistaminika-Präparaten wie Hoggar Night wird dieser Effekt aufgehoben. Körper und Geist beruhigen sich daraufhin, wodurch ein schnelles Einschlafen sowie eine gesunde Nachtruhe ermöglicht werden. Die Einnahme von Doxylamin und Diphenhydramin ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Schlaflosigkeit schnell und kurzfristig behoben werden soll.

Rezeptpflichtig hingegen sind Wirkstoffe wie Nitrazepam oder Flurazepam aus der Gruppe der Benzodiazepine. Aufgrund ihrer Eigenschaften als angstlösende, entspannende und schlaffördernde Schlafmittel zählen sie zu den wirksamsten und gleichbedeutend am häufigsten eingesetzten Schlafmitteln. Sie werden ausschließlich für eine kurzzeitige Behandlung verschrieben, da sie bei längerer Einnahme ein hohes Abhängigkeitspotenzial aufweisen. Darüber hinaus finden auch Antidepressiva sowie Neuroleptika Anwendung, wobei sie in erster Linie keine typischen Schlafmittel darstellen. Sie werden in der Regel nur dann eingesetzt, wenn psychische Störungen oder Depressionen als Ursache der Schlafstörung ermittelt werden können.

Wann ist die Einnahme sinnvoll?

Die Wirksamkeit von Schlaftabletten steht in einem direkten Zusammenhang zu den Auslösern der Schlaflosigkeit. Aus diesem Grund sollte zunächst der Hausarzt oder ein Facharzt aufgesucht werden, um die Ursache festzustellen. In einigen Fällen sind äußere Einflüsse ausschlaggebend für die nächtliche Unruhe. Dabei kann es sich sowohl um unvorteilhafte Schlafbedingungen als auch um einen ungesunden Ernährungsstil handeln, der die Probleme herbeiführt. In etwaigen Situationen ist der Griff zu Schlaftabletten nicht zwingend nötig. Stattdessen sollten die Ursachen auf natürlicher Basis beseitigt werden.

In der Regel sind es allerdings andere Ursachen, die die dringend benötigte Regeneration während der Nacht verhindern. Als einer der Hauptauslöser für Schlafstörungen gilt Stress. Kürzliche gemachte Erfahrungen, Angst oder anstehende Ereignisse sorgen dafür, dass betroffene Personen keine Ruhe finden. Dementsprechend fällt es Körper und Geist schwer, sich zu entspannen. In etwaigen Situationen wird häufig auch von akuten oder chronischen Schlafstörungen gesprochen, bei denen Schlafmittel zur Entlastung des Patienten beitragen sollen. Um abzuklären, inwiefern die Schlafstörung chronisch oder akut ist, sollten betroffene Person auch in diesen Fällen zunächst einen Arzt aufsuchen. Denn ohne eine exakte Diagnose lassen sich nur die wenigsten Schlafstörungen in den Griff bekommen.

Bisweilen gibt es auch Ausnahmesituationen, in denen der Griff zu Schlaftabletten ein probates Mittel sein kann. Insbesondere Personen, die häufig und über weite Strecken mit dem Flugzeug reisen müssen, stoßen dabei nicht selten auf zweierlei Probleme. Einerseits kann der durch die Zeitverschiebung eingetretene Jetlag den Biorhythmus entscheidend stören. Andererseits kann das Fliegen selbst zum Problem werden, wenn eine Flugangst besteht. In beiden Fällen können Schlaftabletten Abhilfe aufgrund ihrer beruhigenden Eigenschaften schaffen. Während der Jetlag durch gezieltes Schlafen korrigiert wird, sorgt das Schlafmittel bei Patienten mit Flugangst für mehr Ruhe und lässt ihn im Idealfall während der Reise sogar schlafen.

Nebenwirkungen

Grundsätzlich gilt zunächst, dass fast alle Medikamente mehr oder weniger starke Nebenwirkungen verursachen können. Unter anderem aus diesem Grund sollten Schlafmittel auch erst dann eingenommen werden, wenn es unbedingt nötig ist und keine Alternativen zur Verfügung stehen.

In puncto Nebenwirkungen gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich diese äußern können. Einige Präparate besitzen eine längere Wirkungsdauer. Am folgenden Tag können bei etwaigen Schlaftabletten Müdigkeit sowie ein eingeschränktes Reaktionsvermögen auftreten, da der Wirkstoff nur langsam abgebaut wird. Ebenso können Wirkstoffe wie etwa Benzodiazepine abhängig machen. Aus diesem Grund sollten verschreibungspflichtige Medikamente immer in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Sollten die Schlafstörungen weiterhin bestehen bleiben, so können Präparate, die auf Benzodiazepinen basieren, durch andere ersetzt werden. Des Weiteren kann es durchaus vorkommen, dass nach einer langfristigen Einnahme von Schlaftabletten Entzugserscheinungen auftreten, sobald diese abgesetzt werden. Um diesen Effekt zu verhindern, sollte die zugeführte Dosis nicht drastisch reduziert, sondern langsam verringert werden. Sofern jedoch eine kontrollierte und zeitlich begrenzte Einnahme erfolgt, können Schlaftabletten eher als ungefährlich eingestuft werden.

Einnahme

Die Einnahme von Schlaftabletten variiert sehr stark. Ausschlaggebend für diese Varianz sind die enthaltenen Wirkstoffe sowie die Dosierung. Bei rezeptfreien Tabletten genügt ein Blick auf die Packungsbeilage, um festzustellen, wie und wie oft das Präparat eingenommen werden sollte. In den meisten Fällen handelt es sich um Tabletten, die kurz vor dem Zubettgehen verabreicht werden. Bei rezeptpflichtigen Schlaftabletten gilt es die Dosierung einzuhalten, wie sie vom Arzt verordnet wird. Keinesfalls sollte die Dosierung dabei überschritten werden. Eine Abhängigkeit sowie anderweitige Reaktionen des Körpers auf eine Überdosierung können sonst nicht ausgeschlossen werden. Insbesondere bei einer Überdosierung von starken Schlaftabletten besteht die Gefahr, dass Körperfunktionen unter den Normalwert sinken.

Weiterhin gilt es zu beachten, dass Schlaftabletten Medikamente sind, die unter Umständen Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen auslösen können. So sollten Schlaftabletten keinesfalls in Kombination mit Alkohol eingenommen werden. Alkohol verstärkt die Wirkung vieler Präparate, wodurch gefährliche Unterfunktionen entstehen können. Auch ist von der Einnahme von Schlaftabletten abzuraten, wenn zeitgleich Antidepressiva eingenommen werden. Der gegenseitige Einfluss der Wirkstoffe kann dazu führen, dass sich die Wirkung beider Mittel verstärkt. Ebenso gilt es bei der Einnahme von Schlafmitteln auf Basis von Clomethiazol zu beachten, dass sich dieses nur schlecht mit Spirituosen jeglicher Art verträgt. Kombiniert eingenommen, kann es zu einem Abfall des Blutdrucks sowie zu einer beeinträchtigten Atmung kommen.

Auch aus diesem Grund empfiehlt sich bei starken Schlafstörungen der Gang zum Hausarzt. Nur auf diese Weise lässt sich ein geeignetes Schlafmittel finden, das frei von Risiken und Wechselwirkungen eingenommen werden kann. Bei Schlafmitteln auf natürlicher Basis gibt es jedoch kaum bis gar keine Wechselwirkungen.

Alternativen zu Schlaftabletten

Die beste Alternative zu Schlaftabletten ist noch immer ein gesunder Biorhythmus. Um diesen zu gewährleisten, ist es wichtig, nach Möglichkeit zur selben Zeit schlafen zu gehen und am Morgen zur selben Zeit aufzustehen. Darüber hinaus kommt der Biorhythmus bei vielen Menschen dadurch durcheinander, dass sie außerhalb der Nachtruhe zu einem Nickerchen neigen. Der Körper reagiert darauf, in dem er sich während dieser kurzen Zeit zumindest ein wenig erholt. Folglich verzögert sich die Müdigkeit, wodurch das Einschlafen am Abend schwerer fällt.

Eine natürliche Alternative zum Gebrauch von Schlaftabletten ist das Essen von Weintrauben. Diese enthalten das Hormon Melatonin, welches maßgeblich für die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich ist. Produziert wird es vorrangig nur bei Dunkelheit, weswegen eine natürliche Müdigkeit eintritt, je weniger Sonne auf den Körper einwirkt. Durch die externe Zufuhr von Melatonin kann eine künstliche, aber auf natürlicher Basis stattfindende Müdigkeit herbeigeführt werden. Insbesondere für Menschen im Schichtdienst kann der Verzehr von Weintrauben daher hilfreich sein, um auch tagsüber in den Schlaf zu finden.

Da der Schlaf auch von externen Reizen beeinflusst werden kann, gibt es auch in diesem Bereich Möglichkeiten, um der Schlaflosigkeit entgegen zu wirken. Verschiedenste Kräuter setzen dank ihrer Duftstoffe Botenstoffe im Gehirn frei, die den Organismus beruhigen. Unter den Hausmitteln zum Einschlafen finden sich viele Lösungen. So stellen Kräuterkissen ebenfalls eine natürliche Alternative zu Schlaftabletten dar. Typische Inhaltsstoffe von Kräuterkissen sind Lavendel, Baldrian, Melisse oder Orangenblüten. Das freigesetzte Aroma wirkt entspannend und bietet auf diese Weise einen natürlichen Übergang in den Schlaf.

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